Wer dauerhaft zu wenig Schlaf bekommt, schädigt seine Gesundheit und riskiert sogar ein erhöhtes Sterberisiko. Schlafforscher gehen von 7 bis 7,5 Stunden aus, die ein Mensch täglich benötigt, um dauerhaft gesund zu bleiben. Doch wenn es an einigen Tagen in der Woche abends etwas später wird, dann gibt es immer noch die Möglichkeit, den versäumten Schlaf am Ende der Woche „nachzuschlafen“.
Die Schlaf- und Lebensgewohnheiten von etwa 44.000 Menschen wurden von Stockholmer Wissenschaftlern näher analysiert. Die gesundheitliche Entwicklung dieser Probanden wurde in den folgenden 13 Jahren beobachtet. Besonderes Interesse wurde dabei darauf gelegt, wann einzelne Teilnehmer gegebenenfalls starben. Ob und inwiefern sich die Schlafgewohnheiten in diesen 13 Jahren veränderten, floss leider nicht in die Studie mit ein. Dennoch kam es zu interessanten Ergebnissen.
Zum einen bestätigt die Studie wieder einmal, dass jeder Mensch unterschiedlichen Schlafbedarf hat, um dauerhaft gesund zu bleiben. Neben möglichen Einflussfaktoren wie Alkohol- und Tabakkonsum, Körpergewicht und körperliche Aktivität wirkt sich ausreichender Schlaf auf das individuelle Sterberisiko aus.
Denn diejenigen Studienteilnehmer, die zu Beginn der Studie eine durchschnittliche Schlafdauer von höchstens fünf Stunden täglich angaben, waren im Verlauf der Studie im Mittel früher gestorben, es sei denn, sie holten ihren versäumten Schlaf am Wochenende wieder auf. Schlafmangel lässt sich innerhalb einer Woche somit ausgleichen, um mögliche gesundheitliche Nachteile auf diese Weise zu verhindern.
Zum anderen bestätigt die Studie, dass Menschen unter 65 Jahren mit einer täglichen Schlafdauer von über 9 Stunden ebenfalls ein erhöhtes Sterberisiko aufweisen. Wenn man also meint, es sei der Gesundheit dienlich vorzuschlafen, so ist das nicht korrekt. Die Forscher gehen davon aus, dass das Risiko für Krebs und Diabetes durch dauerhaft zu wenig beziehungsweise zu viel Schlaf erhöht wird und nicht zuletzt auch die Psyche darunter leidet.
Akerstedt, T. et al.
Sleep duration and mortality – Does weekend sleep matter?
Journal of Sleep Research
5/2018